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Was hat NYOTA damit zu tun?

NYOTA und das Lächeln aus Gold

Eine galaktische Kurzgeschichte in fünf Kapiteln

Kapitel 1: Das Gespräch mit Zacke

NYOTA liebte das Weltall. Er war nicht einfach ein Junge mit einem Cape – er war der Einzige seiner Art, der sich frei zwischen den Sternen bewegen konnte. Wenn er durch das tiefe Blau des Himmels flog, schien alles für einen Moment stillzustehen. Er sprach mit Planeten, winkte Kometen zu und lauschte nachts den Geschichten der Sterne.

Am liebsten aber sprach er mit Zacke, einem leuchtend goldenen Stern mit einer schiefen Zacke an der linken Seite – daher sein Name. Zacke war NYOTAs bester Freund und einer der wenigen Sterne, die besonders alt und besonders neugierig waren.

Doch an diesem Tag war NYOTA ungewöhnlich still. Er saß auf einem leuchtenden Nebelstreifen, die Knie angezogen, den Blick in die Unendlichkeit gerichtet.

„Du bist heute so… grau“, flüsterte Zacke mit flackerndem Licht. „Was bedrückt dich, Sternenjunge?“

NYOTA zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Manchmal ist alles so still. Ich fliege, ich leuchte, ich helfe, ich höre zu… aber ich fühle nichts Besonderes. Kein Funkeln in mir.“

Zacke summte kurz nachdenklich. „Vielleicht brauchst du etwas Neues. Einen anderen Stern, eine andere Geschichte… oder… ein besonderes Gericht.“

NYOTA hob die Augenbrauen. „Ein Gericht? Jetzt wirst du verrückt.“

Zacke kicherte. „Ein sehr alter Stern hat mir einmal erzählt – und glaub mir, alte Sterne erfinden keine Geschichten – von einem Planeten namens Sicilianum. Dort wachsen kleine, goldene Kugeln direkt aus der Erde. Wer davon kostet, spürt ein Lächeln, als würde der Bauch selbst kichern. Man nennt sie… Arancini.“

NYOTA lachte laut. „Kugeln, die aus der Erde sprießen und glücklich machen? Du hörst dich an wie ein verträumter Komet.“

Doch tief in seinem Herzen begann etwas zu flackern.

Kapitel 2: Die Entscheidung

In der Nacht darauf konnte NYOTA nicht schlafen. Nicht dass er wirklich schlafen musste – im Weltall war Zeit ohnehin ein seltsames Ding. Aber Gedanken, die einmal gesät waren, wuchsen wie Sternenstaub in seinem Kopf.

Was, wenn Zacke recht hatte? Was, wenn es diesen geheimnisvollen Planeten tatsächlich gab? Einen Ort, an dem Freude aus dem Boden wuchs?

Am nächsten Morgen – wenn man im Weltall überhaupt von Morgen sprechen konnte – flog NYOTA wieder zu Zacke. Dieser leuchtete schon erwartungsvoll.

„Na? Hast du’s dir überlegt?“

NYOTA verschränkte die Arme. „Sterne dürfen ihren Platz nicht verlassen, richtig?“

Zacke flimmerte. „Richtig. Wir leuchten – ihr lebt.“

„Dann werde ich fliegen.“ NYOTA straffte sich. „Nicht weil ich an lachende Reisbällchen glaube… sondern weil ich es wissen muss.“

Zacke funkelte heller. „Du wirst ihn erkennen, wenn du ihn siehst. Der alte Stern sagte, der Planet sieht aus wie ein zu groß geratener Arancino – rund, golden, mit kleinen grünen Hügeln wie Basilikumblätter.“

NYOTA lachte. „Na wunderbar. Ich suche also nach einem Planeten, der aussieht wie ein Snack.“

„Ein besonderer Snack“, flüsterte Zacke. „Viel Glück, Freund.“

NYOTA nickte – und dann schoss er los. Sein Cape flatterte hinter ihm, die Sterne blinkten ihm zum Abschied. Mit jeder Galaxie, die er durchquerte, wuchs seine Neugier. Und irgendwo in ihm… begann schon jetzt ein kleines Lächeln zu keimen.

Kapitel 3: Die Entdeckung von Sicilianum

NYOTA flog lange. Er durchquerte Spiralnebel, zählte Monde wie Murmeln und fragte vorbeiziehende Asteroiden nach einem Planeten, der golden leuchtet und vielleicht ein bisschen wie ein frittiertes Wunder aussieht.

Manche schüttelten nur schweigend den Kopf – oder was man eben im Weltall schütteln konnte. Andere erzählten ihm von funkelnden Welten, aber keiner wusste etwas von einem Ort namens Sicilianum.

NYOTA wollte schon fast aufgeben, als plötzlich etwas am Rand eines kleinen Sternenclusters aufblitzte – rund, golden, mit kleinen grünen Sprenkeln…

Er hielt inne.

Da war er.

Der Planet sah tatsächlich aus wie ein riesiger Arancino – oder zumindest wie die Idee eines Sterns davon. Warmes, goldgelbes Licht schimmerte von seiner Oberfläche, und die grünen Hügel wirkten saftig und einladend.

NYOTA grinste. „Entweder ich habe den Verstand verloren – oder ich bin am Ziel.“

Er trat in die Atmosphäre ein, langsam, neugierig, fast ehrfürchtig. Sicilianum war still, aber freundlich. Der Boden war weich wie Brotkruste. Es duftete… nach etwas Herzhaftem. Nach Zuhause.

Kaum hatte NYOTA ein paar Schritte getan, hörte er ein leises Plopp.

Er drehte sich um – und da war es.

Ein kleiner Hügel öffnete sich, und aus dem Boden kullerte eine perfekt runde, goldbraune Kugel. Ein Arancino. Noch dampfend.

NYOTA kniete sich hin. Er zögerte.

„Vielleicht ist das ein Trick… vielleicht ist das nur ein seltsamer Weltraum-Stein…“

Aber es roch zu gut.

Abschnitt 4: Der erste Biss

NYOTA hockte vor dem frisch aus dem Boden gewachsenen Arancino. Der Duft war warm, würzig und zugleich tröstend – wie eine Umarmung, die man essen konnte.

Er hob die goldbraune Kugel vorsichtig hoch. Sie war außen knusprig, innen noch warm. Etwas darin glitzerte leicht – nicht wie Metall, eher wie Sonnenlicht, das sich im Käse verfängt.

„Also gut…“, murmelte NYOTA.
Er biss hinein.

Und dann passierte etwas Seltsames.

Für einen Moment wurde es ganz still – nicht wie die Stille des Weltalls, sondern wie die Stille im Inneren eines Lachens, das noch nicht ganz begonnen hat.

Dann spürte NYOTA, wie sich ein Lächeln über sein Gesicht schob. Nicht gezwungen. Nicht kontrolliert.
Ein echtes, ehrliches, weites Lächeln.

Es war, als hätte jemand ein Fenster zu einem warmen Sommertag in seinem Herzen geöffnet.

Und plötzlich:
Plopp.
Plopp. Plopp.

Um ihn herum begannen kleine Blumen zu sprießen – orange und gelb, rund wie Arancini, mit Blütenblättern in Form winziger Sterne. Der Boden selbst schien sich über sein Lächeln zu freuen.

NYOTA setzte sich ins Gras – das irgendwie nach Oregano duftete – und aß den Rest. Ganz langsam. Jeder Bissen war wie ein Lied ohne Worte.

Er war satt. Und ruhig. Und vollkommen zufrieden.

„Zacke…“, flüsterte er in den Himmel.
„Du hattest recht.“

Abschnitt 5: Rückkehr zur Erde

Bevor NYOTA sich auf den Heimweg machte, sammelte er einige Arancini behutsam in seinen Umhang. Sie wirkten lebendig – als würden sie leise kichern und sich in das warme Stoffnest kuscheln. Jeder von ihnen ein kleines Versprechen.

Zuerst flog er zurück zu Zacke.

Der alte Stern leuchtete heller als sonst, als NYOTA sich näherte. „Na? Hast du gefunden, was du nicht geglaubt hast?“

NYOTA lachte. „Mehr als das. Du hast mir das Lächeln zurückgebracht.“
Er hielt einen Arancino in die Höhe. „Für dich – symbolisch zumindest. Ich weiß, du kannst nicht essen… aber vielleicht kannst du daran leuchten.“

Zacke funkelte aufgeregt. „Ich werde heller leuchten als je zuvor! Und jedem Stern erzählen, dass ich den ersten Arancino der Galaxie gesehen habe.“

Dann flog NYOTA weiter – hinunter zur Erde, seinem Heimatplaneten.

Er landete in einem kleinen Park, wo Kinder spielten und ältere Menschen auf Bänken saßen. Als er die Arancini aus seinem Umhang holte, blieben die Menschen stehen. Skeptisch. Neugierig. Verzaubert.

„Probiert!“, sagte NYOTA und reichte das erste goldene Bällchen einem kleinen Mädchen mit traurigen Augen.

Sie biss hinein.

Zuerst war sie still. Dann: ein Lächeln. Ein echtes. Und dann lachte sie.

Die anderen folgten. Ein Biss – ein Lächeln.
Ein Biss – ein Licht in den Augen.
Der Park wurde erfüllt von Lachen, Duft und Wärme.

NYOTA beobachtete das alles still. Zufrieden.

Seitdem fliegt er regelmäßig nach Sicilianum. Nicht um sich selbst zu trösten – sondern um Freude zu bringen.
Er ist mehr als ein Held. Er ist ein Bote des Lächelns.

Und wenn du an einem trüben Tag plötzlich einen Arancino findest – warm, rund und duftend –
dann weißt du:
NYOTA war da.